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HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 16 

STANDORT

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B

erührungsängste abbauen und ein jüngeres Pu­

blikum anlocken: Diese Ziele will der NDR mit

der Reihe „Konzerte für Hamburg“ in der Elbphil­

harmonie erreichen. Und deshalb haben die Tickets für

die einstündigen Auftritte des NDR Elbphilharmonie

Orchesters, die im Oktober verkauft wurden, auch nur

zwischen 6 und 18 Euro gekostet. Vom 31. Januar bis 19.

Februar sind insgesamt 23 dieser Konzerte geplant.

Zuvor findet ab dem 11. Januar ein zweieinhalb­

wöchiges Eröffnungsfestival in dem Konzerthaus statt.

Von Jazz über Klassik bis Pop: „Das ist aber auch ein

sensationelles Programm“, schwärmt Konzertveranstal­

ter Karsten Jahnke, wenn man ihn auf das Eröffnungs­

festival anspricht. „Ich weiß nicht, ob ich so einen durch­

dachten Mix verschiedener Genres und hochklassiger

Akteure schon einmal gesehen habe.“

Für die etwa 3500 sehr unterschiedlichen Akteure

in der hiesigen Musikszene, die Musiker, Clubbetreiber,

Konzertdirektionen, Labels sowie Interessenverbände

waren die vergangenen Jahre geprägt von Diskussionen

über den Stellenwert der Musik in der Stadt. „Wir sind

durch die Reibungspunkte in der Kultur-, Medien- und

Wirtschaftspolitik doch ein Stück weitergekommen“, be­

tont Helmut Heuer, Leiter der Hamburger Geschäfts­

stelle des Verbands unabhängiger Musikunternehmen

e. V. (VUT-Nord).

Insgesamt sei die Stimmung in der Branche – trotz

der viel beschworenen Krisen – heute gar nicht mal so

schlecht. „Die Stadt hat beispielsweise mit der Labelför­

derung ein deutschlandweit einzigartiges Förderpro­

gramm etabliert, das gerade die kleinen Unternehmen

unterstützt“, so Heuer. „Die Kulturbehörde hat damit

das Ohr ganz nah an den zum Teil prekären ökonomi­

schen Bedingungen der Musikproduktion.“

Mücke Quinckhardt, Geschäftsführerin des Jazz­

büro Hamburg e. V., empfindet die Entwicklungen eben­

falls als positiv: „In den vergangenen Jahren ist die Sze-

ne immer weiter zusammengewachsen – innerhalb des

Jazz und auch in die anderen Sparten hinein.“ Beson-

ders freut sie sich über die neue App des Clubkombinat

Hamburg e. V., mit deren Hilfe sich Musikliebhaber ei­

Ein Haus

für alle

Welchen Einfluss wird die Elbphilharmonie auf

den Rest der Musikwirtschaft in Hamburg

haben? Die HW hat sich in der Szene umgehört.

FOTO: MICHAEL ZAPF

Mücke Quinckhardt vom Jazzbüro

und Helmut Heuer vom VUT-Nord

vor der Elbphilharmonie