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ALTERSVORSORGE ÜBER GENERATIONEN

Steine fürs Alter

Gerade Selbstständige und

Unternehmer müssen sich

selbst um ihre Altersvorsorge

kümmern. In Hamburg sind

dafür Zinshäuser beliebt.

ILLUSTRATION: SABRINA MÜLLER

D

er kluge Mann baut vor: Was be­

reits die Bauersfrau Gertrud in

Friedrich Schillers Drama „Wil­

helm Tell“ wusste, gilt bis heute. Unter

den vielfältigen Möglichkeiten zur Alters­

vorsorge nehmen sogenannte Zinshäuser

eine besondere Stellung ein. Dieser offi­

ziell nicht definierte Begriff ist insbeson­

dere in Hamburg gebräuchlich. Gemeint

sind vermietete Mehrfamilienhäuser, die

sich oft in zentralen Lagen befinden. Sie

werden auch deshalb gekauft, weil sie re­

gelmäßige Einnahmen garantieren.

„In der Vergangenheit waren Zins­

häuser ein Garant zumindest für den In­

flationsausgleich und damit für den Wert

­

erhalt des Vermögens“, sagt Martin Jür-

gen Strokarck, Geschäftsführer der M.J. &

M.E. Strokarck GmbH & Co. KG. Schließ­

lich sind Mieten oftmals entweder inde­

xiert oder per Staffelvereinbarung an die

Inflation angenähert. Eine Sondersitua­

tion ergibt sich in Hamburg durch die

positive Einwohnerentwicklung, wodurch

die Nachfrage nach Wohnraum steigt, so­

wie durch die extreme Niedrigzinspolitik.

Sie verleitet viele Anleger derzeit dazu, in

Sachwerte zu investieren.

Doch die klassischen Zinshäuser ver­

schwinden zunehmend, da einige Haus­

besitzer die gute Lage auf dem Immobi­

lienmarkt nutzen, um ihre Objekte in Ei-

gentumswohnungen aufzuteilen und zu

HAMBURGER WIRTSCHAFT 12 / 16 

IM FOKUS

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Niedrige Zinsen verleiten zu

Investitionen in Sachwerte