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Ex t r a - Jou r na l :
Wi r t scha f t d i g i t a l
„Nur um zwei zentrale Erkenntnisse aus
unserer bisherigen Arbeit kurz zu nennen: Mit
der Veränderung der Arbeit durch Industrie 4.0
geht auch eine weitreichende Veränderung der
Führung einher“, so Kersten. „Zudem wird die
Nachfrage nach zusätzlichen Qualifikationen
wie IT- und Programmierkenntnissen, aber auch
Kommunikationsfähigkeit deutlich zunehmen.“
Aus- und Weiterbildung müsse man entspre-
chend gestalten.
Diese Empfehlung wird gestützt durch die
Auffassung von 80 Prozent der Hamburger In-
dustriebetriebe. Sie haben aufgrund der Digita-
lisierung einen erhöhten Weiterbildungsbedarf
bei ihren Mitarbeitern festgestellt. Die entspre-
chende Befragung der Handelskammer, durch-
geführt Mitte 2015, floss in eine Studie des Ham
burgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) zu
den Potenzialen von Industrie 4.0 in der Hanse-
stadt ein, die Anfang November vorgestellt
wurde. „Hamburg hat gute Voraussetzungen, die
ein Gelingen des Transformationsprozesses be-
günstigen“, so HWWI-Direktor Prof. Henning
Vöpel zu zentralen Ergebnissen der Studie.
Das klingt erfreulich, beantwortet allerdings
noch nicht die Eingangsfrage. Ist die Digitalisie-
rung denn nun Segen oder Fluch? Das Problem
dabei ist: Beides ist möglich! Einige Entwicklun-
gen sind nämlich absehbar. Die durchgehende
Digitalisierung der industriellen Produktion wird
Arbeit in Echtzeit sicht- und messbar machen.
Bei relativ simplen Tätigkeiten, insbesondere
wenn sie mit körperlicher Belastung verbunden
sind, werden Menschen noch häufiger durch
Maschinen ersetzt werden. Der traditionelle
Präsenzjob mit einer Arbeitszeit von 9 bis 17 Uhr
wird zunehmend schneller verschwinden. Es
werden aber auch vermehrt qualifizierte Mit
arbeiter benötigt, die mit dem beschleunigten
Innovationstempo Schritt halten können.
Viele andere Fragen dagegen sind – noch –
unbeantwortet: Können Maschinen wirksam
miteinander Verträge abschließen? Ist autono-
mes Fahren rechtlich regelbar? Wo liegen die
Datenschutzgrenzen der Mitarbeiter? Welche
neuen Tätigkeitsfelder entstehen? Somit liegen
die Herausforderungen und Chancen für Politik,
Wirtschaft und Gewerkschaften darin, gemein-
samWege zu finden, um alle Beteiligten bei der
Transformation mitzunehmen.
Rudolf Neumüller
rudolf.neumueller@hk24.deTelefon 36138-263
Fachlicher Beirat der Service-Seiten Finanzen Steuern Recht 2016 (v.l.n.r.): WP/StB Dipl.-Kfm. Carsten Deecke (Dierkes & Partner) RA Stefan Denkhaus (BRL Boege Rohde Luebbehuesen) Dipl.-Bankbetriebsw. (ADG) Karen Gruel (Hamburger Volksbank) RA Dr. iur. Steen Koch (hww hermann wienberg wilhelm) RA Dr. iur. Bjarne Petersen (Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin) Rechtsanwälte, Steuerberater, Notare und Finanzexperten informieren Im Februar 2016 erscheint die dritte Ausgabe der Service-Seiten Finanzen Steuern Recht als Beilage des Handelskammer-Magazins „hamburger wirtscha“. Kompetente und ausgewählte Experten aus der Region informieren in Fachberichten über eine Vielzahl wirtschasrelevanter Themen. Die Service-Seiten gewährleisten dabei höchstmögliche Qualität. Alle Beiträge werden durch den Fachlichen Beirat auf inhaltliche Richtigkeit und umfassende Information geprü. Für weitere Informationen erreichen Sie Herrn Timo Grän unter 0531 482010-10 oder graen@mediaworldgmbh.de. www.service-seiten.com Herausgeber Führende Berater der Region Service-Seiten Finanzen Steuern Recht – Ratgeber für Unternehmer Ausgabe 2015 Finanzen Steuern Recht Ratgeber fürUnternehmer HerausgeberMediaWorldGmbH |www.service-seiten.com |AusgabeHamburg2015 HH Unternehmensnachfolge AktuellerRegelungsbedarf Mindestlohngesetz VieleHerausforderungen