November 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 18  TITEL 17 gend negativ“ sind, so deren Präsident Mats Har- born. Bei einer Umfrage äußerten in China tätige EU-Firmen etwa zur Hälfte, der Handelsstreit habe negative Folgen für Unternehmen, die weder chinesisch noch amerikanisch sind. „Die europäischeWirtschaft könnte langfris- tig leiden“, meint Angela Stanzel vom European Council on Foreign Relations (ECFR). Die Denkfa- brik hat Büros in sieben europäischen Großstäd- ten. Stanzel arbeitet in Berlin als Leitende Politik- wissenschaftlerin, gibt China-Analysen heraus und diskutiert beim „Hamburg Summit“. Auto- hersteller wie Daimler seien besonders betroffen, „weil sie auch Autos, die in den USA produziert werden, nach China exportieren“, sagt Stanzel. Auswirkungen auf internationale Lieferketten hat ebenfalls Margot Schüller vom German Institute of Global and Area Studies (GIGA) imBlick, die bei der Konferenz dabei ist: „Vielfach gibt es nur noch einen chinesischen Lieferanten für bestimmte Zwischenprodukte in der Lieferkette“, Ausweich- möglichkeiten fehlten. Auch an einem international stark vernetzten Standort wie Hamburg, dessen Unternehmen zahlreiche Niederlassungen in den USA und in China haben, bleibt der Handelsstreit nicht ohne Auswirkungen. Handelskammer-Präses Tobias Bergmann sieht das Potenzial, eine Negativspirale von neuen Zöllen inGang zu setzen und damit den weltweiten Trend zu Protektionismus zu verstär- ken. „Von der dadurch entstehenden Verunsi- „Natürlich sind viele in China tätige ausländi- sche Investoren nicht begeistert von den neuen Auflagen. Die Mehr- zahl von ihnen lässt sich aber dadurch nicht von ihrem Engagement in China abhalten.“ YI SUN, ERNST & YOUNG: CHINESISCHER WELTMARKTANTEIL WICHTIGER INDUSTRIEPRODUKTE 28% AUTOS 41% SCHIFFE 80% COMPUTER 90% HANDYS FOTOS: ISTOCK.COM/LY86, MATTHIAS SANDMANN, ILLUSTRATION: MICHAEL HOLFELDER QUELLE: BERTELSMANN STIFTUNG

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