November 2018

HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 18  TITEL 16 A ngesichts des Handelsstreits zwischen den USA und China suchen Akteure aus Wirtschaft und Politik händeringend nach Lösungen. Zumal fünf führende deutsche Wirtschaftsforschungsinstitute in ihrem Herbst- gutachten für die Bundesregierung vor einer „schwerenRezession inDeutschland und Europa“ warnen, wenn der Konflikt eskaliere. Zentrales Thema wird dies auch beim „Hamburg Summit: Chinameets Europe“ am26./27. November in der Handelskammer sein. Aus der Volksrepublik China reisen unter anderem Li Yizhong, Vorsitzender beim Chine- sischen Verband der Industriewirtschaft, CFIE, und Victor L. L. Chu, Vorstandsvorsitzender bei der First Eastern Investment Group, an. Chu war Gründungsvorstandsmitglied beim Weltwirt- schaftsforum, heute ist er dort Co-Vorsitzender beim International Business Council. Ebenso werden Altkanzler Gerhard Schröder als Ehren- vorsitzender der Veranstaltung der Handels- kammer Hamburg sowie der Leiter der Münch- ner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, ihre Einschätzung zum Handelsstreit einbrin- gen. Inzwischen haben die USA für rund dieHälfte aller Einfuhren aus China Sonderzölle verhängt. Ende September kamen zu bisherigen Extrazöllen auf Importe von 50 Milliarden Dollar weitere 200 Milliarden Dollar hinzu. China verhängte Abga- ben auf US-Importe von 60 Milliarden Dollar. US- Präsident Donald Trump droht, weitereWaren im Wert von 267 Milliarden Dollar mit Sonderzöllen zu überziehen. „Es gibt keinen Gewinner. Bei einem Han- delskrieg verlieren alle“, konstatiert Professor Henning Vöpel, Direktor am Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI). Beim„Hamburg Summit“ moderiert er eine Expertenrunde über dieHandelsbeziehungen zwischenChina, Europa und den USA. Es geht darum, wie sich diese wie- der ins Gleichgewicht bringen und stärken lassen können. „In Zeiten hochkomplexer, mehrfach grenzüberschreitender Wertschöpfungsketten und internationaler Konzerne, die an vielenOrten derWelt produzieren, ist es unmöglich, mit Zöllen zielgerichtet die eigene Wirtschaft zu schützen“, betont der HWWI-Direktor. Für die Europäische Handelskammer in Pe- king steht fest, dass die Auswirkungen des Han- delskriegs auf europäische Firmen in China „erheblich und überwie- TITEL Zusammenarbeit auf Augenhöhe Der eskalierende Konflikt zwischen den USA und China beeinträchtigt internationale Lieferketten. Investitionen in neue Technologien und moderne Infrastruktur sind wichtiger denn je. Der „Hamburg Summit“ fördert den Dialog.

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