Oktober 2019

HAMBURGER WIRTSCHAFT 54 ENERGIE WENDE FOTOS: GASNETZ HAMBURG (2), MICHAEL PENNER Michael Westhagemann, Friederike C. Kühn, Michael Eggenschwiler und Vizepräses Diana Rickwardt (v. l.) vor dem neuenWasserstoff-Gepäck- schlepper des Flughafens Zwei Wasserstoff- Fahrzeuge sind Teil des Fuhrparks von Gasnetz Hamburg TAGUNG IN DER KAMMER Am23. und 24. Oktober veranstal- tet die IHKNord gemeinsammit der Wasserstoff-Ge- sellschaft Ham- burg in der Han- delskammer das „International Hydrogen Sympo- sium“. „Wir bringen internationale Wasserstoff- Benchmark-Regio­ nen zusammen und zeigen auf, dass Norddeutsch- land bei diesem Thema ganz vorne mitspielt“, sagt Michael Eggen- schwiler, Vorsit- zender der Was- serstoff-Gesell- schaft Hamburg. Alle Informationen zur Veranstaltung, auf der auch Unternehmen der Mobilitätswirt- schaft undWissen- schaftler aus dem Energiebereich vertreten sind, gibt es auf der Website h2symposium.de . Reichweiten von Wasserstofffahrzeugen: Zwischen 500 und 600 Kilometer sind bei einem Pkw mit ei- ner Tankfüllung schon jetzt drin, deutlich mehr schaffen auch Autos mit Verbrennungsmotor nicht. Zudem dauert das Tanken bei Wasserstoffautos nur wenige Minuten, das Aufladen von Batterien zieht sich dagegen über Stunden hin. Erste Projekte Die Vorteile regenerativer Antriebsformen überzeu- gen immer mehr Unternehmen: „Die Produktion von synthetischemKerosin oder die Umrüstung von Lkws mit Verbrennungsmotoren auf Brennstoffzellen zeigt, dass die Wirtschaft mit sehr konkreten Projek- ten hier vorangeht“, sagt zum Beispiel Flughafenchef Michael Eggenschwiler, der zudem Vorsitzender der 30 Jahre altenWasserstoff-Gesellschaft Hamburg ist. Im Rahmen seines „Mobilitätskonzepts 2020“ setzt Hamburg Airport denn auch verstärkt auf Fahr- zeuge mit Brennstoffzellen. Und nahm jüngst einen neuen Gepäckschlepper mit Wasserstoffantrieb in- klusive mobiler Tankstelle in Betrieb – in Anwesen- heit von Handelskammer-Repräsentanten, die Wirt- schaftssenator Michael Westhagemann das Positi- onspapier zurWasserstoff-Strategie übergaben. Gasnetz Hamburg engagiert sich ebenfalls und hat unlängst für seinen Standort Tiefstack zwei Pkw aus Serienfertigung für die tägliche Nutzung angeschafft. „Wir freuen uns sehr, dass die Wasser- stofftechnik jetzt Fahrt aufnimmt“, so Udo Bottlaen- der, Technischer Geschäftsführer des stadteigenen Unternehmens. Der Gasnetzbetreiber hatte 1999 Europas ersteWasserstofftankstelle betrieben. „Die Technik ist reif“, betont auch Alstom-Ma- nager Sprotte, „es muss uns jetzt gelingen, Strate- gien zu entwickeln, Projekte zu initiieren und mit allen Stakeholdern umzusetzen.“ Alstom hat den weltweit erstenwasserstoffbetriebenen Brennstoff- zellenzug entwickelt, der zwischen Buxtehude und Cuxhaven sehr erfolgreich im Testbetrieb fährt und international große Resonanz erfährt. Ein Leuchtturmprojekt soll im Hamburger Ha- fen entstehen: Die Stadt will dort eine Fläche für die weltweit größte Wasserstoff-Elektrolyse-Anlage mit

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