HAMBURGER WIRTSCHAFT 11 / 16
FRAGE DES MONATS
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FOTOS: MALTE CHRISTIANS, PRIVAT (2), CHRISTIAN STELLING
Smartphones und Tablet-PCs sind unsere ständigen Begleiter, auch am Arbeitsplatz. Schnell eine Textnachricht
vom Schreibtisch aus beantworten, das macht fast jeder. Wir befragten Hamburger Unternehmer dazu.
Wie gehen Sie mit der privaten
Handynutzung Ihrer Mitarbeiter um?
„Mein Geschäft lebt vom
Service und der Bedienung
der Kunden. Ich verlange
von meinen Angestellten
die volle Aufmerksam-
keit für mein Geschäft.
Daher erlaube ich
die Nutzung der
Mobiltelefone nur
im Aufenthalts-
raum, aber nicht
im Laden. Alle
Handys sind
grundsätzlich laut-
los. Nicht nur die
Kunden, sondern
auch die Kollegen
untereinander
würden sich sonst
gestört fühlen. Falls
es einen Notfall geben
sollte, kann jederzeit
im Geschäft angerufen
werden.“
Jana Bohl (38), Geschäftsführerin
der Studio Rakete GmbH:
„Ich sehe es gelassen und appel-
liere an das Verantwortungsbe-
wusstsein eines Jeden. Das funk-
tioniert, denn ich kann mich im
Team auf die maßvolle Nutzung des
Privathandys verlassen. Natürlich ist es
in Meetings lautlos – obgleich stets gewährleistet ist, für
Notfälle erreichbar zu sein. Leistung und Aufmerksamkeit
dürfen allerdings nicht unter der Handynutzung leiden
und es darf das Betriebsklima nicht stören. Manche per-
sönlichen Anliegen müssen aber zu einer bestimmten
Zeit erledigt werden. Alles andere wäre realitätsfern.“
Hanno Tietgens (56), Geschäftsfüh-
rer der Büro X Werbung GmbH:
„Sehr tolerant! Wir begleiten den
Kunden bei der digitalen Trans-
formation, vor allem in den Be-
reichen Content und Kommuni
kation. Wir fördern den Blick auf
die eigenen Geräte: Wer die Fülle
der neuen Möglichkeiten produktiv nutzen will, muss sie
auch kennen – von Ads und Apps über Shops und Tags
bis zum Chatbot. Die Grenzen zur privaten Nutzung sind
dabei fließend; hier muss jeder für sich klare Regeln fin-
den. Das gehört zum Aufbau digitaler Kompetenz. Da
helfe ich natürlich auch.“
Pauline Bouteleux (29), Inhaberin
des Salon Wechsel Dich:
„Ich wünsche mir, dass unsere
Mitarbeiter ihr Handy während
der Arbeitszeit im Lager liegen
lassen. Es ist kein Problem, zwi-
schendurch mal drauf zu schauen
– allerdings nicht hinterm Tresen. Ich
möchte, dass unsere Kundschaft immer das Gefühl hat,
dass wir für sie da sind und dass nicht unser WhatsApp-
Chat wichtiger ist. Ich selbst versuche mich auch daran
zu halten, was allerdings nicht immer klappt, da ich oft
erreichbar sein muss.“
VIOLA FUCHS (49),
GESCHÄFTSFÜHRERIN
DER VIOLAS’ GMBH,
EINEM GEWÜRZ- UND
DELIKATESSENHANDEL
FRAGE DES MONATS
Die veröffentlichten Aussagen sind priva-
ter Natur und ihre Auswahl ist das Ergebnis
einer nicht repräsentativen Umfrage.